Abschied vom Leistungssport

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Vollkommen überrascht wurde Evi Sachenbacher-Stehle, als ihr Ehemann Johannes bei einer vermeintlichen Heimfahrt plötzlich abbog Richtung Zielhaus im Langlaufstadion. Inszeniert hatte dies der Wintersportverein, der Evi nach ihrem ja bereits bekanntgegebenen Abschied vom Leistungssport dort noch einen herzlichen Empfang bereitete. Mit dabei waren auch ihre Familie, Freunde, Fans und einige Weggefährten in ihrer beeindruckenden Laufbahn.
„Mit deinem offiziellen Abschied vom Skisport gehen ungefähr 25 Jahre Leistungssportlerle-ben zu Ende“, sagte der ehemalige WSV-Vorsitzende Stefan Obinger. Er erinnerte daran, dass Evi 1991 als Langläuferin mit 10 Jahren schon Fahnenträgerin bei den nordischen Junioren-weltmeisterschaften in Reit im Winkl war und fuhr fort: „Ein paar Jahre später bist du dann selbst Juniorenweltmeisterin geworden.“
Obinger griff auch noch weiter zurück und erzählte, dass „du als kleines Dirndl mit an der Sprungschanze gestanden bist und deinen Bruder, deine Cousins und auch den Springercoach beim Training gestört hast“. Im Winter 1989 habe sie dann sogar das erste Talentauswahl-springen des Wintersportvereins bei den Mädchen gewonnen. Er spannte dann den Bogen bis zu ihrer so erfolgreichen Sportlerkarriere, von der er sagte: „Mit deinen Siegen, mit deinen Meistertiteln und Weltcuperfolgen, den Erfolgen bei insgesamt sieben Weltmeisterschaften und vier Olympischen Spielen hast du uns so viel Freude gebracht und uns unendlich stolz gemacht.“
Mit Begeisterung erinnerte sich Stefan Obinger an die Empfänge nach ihren großen Erfolgen: „Nicht nur einmal sind wir als Vereinsvorstände auf dem Rathausbalkon gestanden und haben mit deinen Fans deine Medaillen bestaunt. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich eine Anspra-che dir zu Ehren gehalten habe.“
Mit einer humorvollen Bemerkung sprach Obinger dann noch ein „süßes Geheimnis“ an, das offensichtlich aber schon kein solches mehr war: Sie erwartet ein Baby. „Impressionen aus einem Sportlerleben“, nannte sich ein beeindruckender DVD-Rückblick auf die so erfolgrei-che Karriere von Evi Sachenbacher-Stehle.
„Ich bin einfach überwältigt und freue mich riesig, hier so viele Leute zu treffen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe“, rief sie erfreut aus. Unter ihnen waren Claudia Nystadt, mit der zusammen sie mehrere Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeister-schaften gewonnen hatte, unter anderem die beiden Olympiasiege 2002 in der 4 x 5 km Lang-laufstaffel und 2010 im Teamsprint, die weiteren Staffelkameradinnen und Medaillengewin-nerinnen Manuela Henkel und Steffi Böhler sowie die Trainer Jürgen Seifert und Ricco Groß.
sh